Klimawandel noch dramatischer
Der Klimawandel schreitet mit großen Schritten voran. Und die Entwicklung ist dramatischer als noch vor wenigen Jahren erwartet. Das betont Hartmut Beckmann bei einer Informationsveranstaltung von Fischers Haus- und Energietechnik am Bremerhavener Firmensitz im Gewerbegebiet Bohmsiehl. Er ist Geschäftsführer des Oldenburger Energiekontors und ein ausgewiesener Heizungs- und Energieexperte. Bereits seit vielen Jahren arbeitet Beckmann mit dem Fachbetrieb für Heizung, Ofen, Sanitär und Solarthermie von Thorsten Fischer zusammen – auch als Referent auf Veranstaltungen.
Die Anzeichen für einen sich beschleunigenden Klimawandel wie zum Beispiel Überflutungen, Hitzewellen und andere Extremwetterereignisse können nicht mehr übersehen werden. Erst im März 2023 hatte der Weltklimarat (IPCC) seinen so genannten Synthesebericht vorgelegt. Darin prognostiziert er eine Erderwärmung um 1,5 Grad im Zeitraum 2030 bis 2035. Unter anderem forciert der Klimawandel den Meeresspiegelanstieg – für Leute von der Küste ein besonders beklemmendes Szenario.
Jeder Zentelgrad, um das der Planet erwärmt wird, erhöht das Risiko von gefährlichen Kipppunkten im Klimasystem, die überschritten werden. Mit drastischen Maßnahmen müsse der CO2-Ausstoß verringert werden, so der IPCC.
Es ist demnach erforderlich, dass die weltweiten CO2-Emissionen bis 2030 um 48 Prozent gegenüber 2019 sinken, damit die Erderwärmung bei 1,5 Grad begrenzt werden kann. Bis 2035 müssten die Emissionen sogar um 65 Prozent gegenüber 2019 zurück gehen.
CO2-Abgabe macht Heizen ab 2024 noch teurer
Nach Auffassung von Hartmut Beckmann handelt die Politik jedoch nicht schnell und konsequent genug. Allerdings: „Die Menschen sollten am besten nicht auf die Politik warten, sondern bereits jetzt machen.“ Schließlich seien auch sie für den Klimawandel mitverantwortlich. Beckmann wörtlich: „Betrachten wir zum Beispiel die Heizungen. Dann stellen wir fest, dass 15 Millionen von 22 Millionen Heizungen in Deutschland nicht dem heutigen technischen Standard entsprechen.“ Rund zwei Millionen aller Heizungen hierzulande dürften älter als 30 Jahre sein. 75 Prozent aller messpflichtigen Ölheizungen sind älter als 20 Jahre; bei den Gasheizungen beträgt die Quote 65 Prozent. Das ergibt sich aus der Jahresstatistik des Schornsteinfegerhandwerkes.
Umgerüstet werden sollte nicht nur im Sinne des Klimaschutzes, sondern ebenfalls im Interesse des eigenen Geldbeutels. Hartmut Beckmann erinnert an die CO2-Abgabe des Bundes. Die gilt ab 2024 und macht sowohl das Heizen als auch das Tanken bis 2027 jedes Jahr teurer. Gezahlt wird sie für klimaschädliche Brenn- und Kraftstoffe wie etwa Erdgas, Heizöl, Benzin oder Diesel.
2024 klettert der CO2-Preis zunächst von bisher 30 auf 40 Euro pro Tonne. 2025 sind es dann bereits 50 Euro. Für 2026 müssen Verbraucher mit 65 Euro rechnen. 2027 soll der nationale Handel mit dem europäischen Zertifikatehandel verschmolzen werden. Für dieses Jahr geht die Bundesregierung von einem CO2-Preis in Höhe von 85 Euro aus.
Enkeltaugliche Lösungen vom Heiz-Pionier Solvis
Was tun gegen explodierende Heizkosten und die Herausforderungen durch den Klimaschutz? Experte Hartmut Beckmann, Geschäftsführer des Oldenburger Energiekontors, bringt bei der Veranstaltung von Fischers Haus- und Energietechnik die „enkeltauglichen Lösungen“ des Herstellers Solvis ins Spiel. Die werden von Hartmut Beckmann und Thorsten Fischer mit großer Überzeugung vertrieben. Solvis mit Sitz in Braunschweig gilt als Pionier des energetischen Heizens und setzte bereits bei der Firmengründung 1988 auf Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energien.
Im Fokus stehen die Heizysteme SolvisMax und Solvis Ben. Sie heben sich nicht zuletzt durch ihre modulare Ausbaufähigkeit hervor. Das bedeutet: Sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt können bis zu acht Energiequellen in den Heizkreislauf integriert werden. Zurzeit handelt es sich hier um die Solarthermie, die Wärmepumpe (häufig in Kombination mit Photovoltaik und Batteriespeicher), die Pelletheizung und den Kaminofen.
Die Komponenten in den Heizkreisläufen werden digital in Echtzeit analysiert, ausgewertet und gesteuert. Der Zugriff ist entweder über das Internet-Portal von Solvis oder eine App möglich. Auf Kundenwunsch übernimmt Fischers Haus- und Energietechnik die Fernüberwachung des Heizsystems. Dadurch werden in der Regel größere Reparaturen vermieden.
Hartmut Beckmann betont: „Solvis nennt mehr als 100 Patente sein eigen. Laufend beschäftigen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Forschung und Entwicklung, damit der technologische Vorsprung ausgebaut wird.“
Förderantrag rechtzeitig stellen
Selbst mit allen Wassern gewaschenen Profis wie Hartmut Beckmann fällt es schwer, bei all den Förderprogrammen, mit denen das umweltfreundliche Heizen und Wohnen vom Staat finanziell unterstützt wird, den Überblick zu behalten. „Die Zeiträume bis zur nächsten Änderung werden immer kürzer“, bedauert der Geschäftsführer des Oldenburger Energiekontors. Gleich bleibt allerdings ein Fehler, den viele Eigentümer noch immer begehen: Sie stellen den Förderantrag nicht vor dem Beginn einer geplanten Maßnahme, sondern wenn diese schon angelaufen ist.
Bei seinem Referat auf der Veranstaltung von Fischers Haus- und Energietechnik berichtete der Experte von einigen Fördermöglichkeiten für Privatpersonen, sofern sie ihre Heizungslösungen modernisieren und an die Erfordernisse der Zeit anpassen wollen.
Zum Beispiel soll es künftig eine Grundförderung von 30 Prozent der Investitionskosten klimafreundlicherer Heizungen geben. Außerdem ist für alle selbstnutzenden Wohneigentümer mit einem zu versteuernden Einkommen von bis zu 40.000 Euro ein Einkommensbonus von 30 Prozent der Investitionskosten vorgesehen.
Ein Geschwindigkeitsbonus in Höhe von 20 Prozent der Investitionskosten dient als Anreiz für eine möglichst frühzeitige Umrüstung. Ab 2028 schmilzt dieser Bonus alle zwei Jahre um drei Prozent ab. Diesen Bonus sollen alle selbstnutzenden Wohneigentümer erhalten können, deren Heizung zum Zeitpunkt des Antrages mindestens 20 Jahre alt ist.
Grundförderung und Bonus lassen sich bis zu einem Höchstsatz von 70 Prozent kombinieren. Die maximal förderfähigen Investitionskosten für einen Heizungstausch betragen 30.000 Euro für ein Einfamilienhaus oder die erste Wohneinheit in einem Mehrparteienhaus.
Fischers Haus- und Energietechnik berät zu Förderprogrammen
Neben der Förderung des Heizungstausches und weiterer Aktivitäten können nach wie vor Zuschüsse für Effizienzmaßnahmen wie zum Beispiel die Dämmung der Gebäudehülle beantragt werden. 60.000 Euro pro Wohneinheit sind bei den Investitionskosten maximal förderfähig, sofern ein individueller Sanierungsfahrplan präsentiert werden kann. Ist das nicht der Fall, sind 30.000 Euro das Maximum.
Die Höchstgrenzen der förderfähigen Kosten für den Heizungstausch und für Effizienzmaßnahmen sind kombinierbar. In der Summe liegt die Höchstgrenze bei 90.000 Euro.
Referent Hartmut Beckmann weist darüber hinaus auf die zinsvergünstigten Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hin. Alle Eigentümer, die Heizungen tauschen oder andere Effizienzmaßnahmen ergreifen möchten, sollen profitieren. Voraussetzung ist ein zu versteuerndes Jahreshaushaltseinkommen von höchstens 90.000 Euro.
Weil die Förderprogramme der Öffentlichen Hand für viele Laien als ein undurchdringlicher Dschungel erscheinen, hält Fischers Haus- und Energietechnik eine „Machete“ bereit, mit deren Hilfe sich ein Weg schlagen lässt. Diese Machete ist die individuelle Beratung zu Förderungs-Themen, die Thorsten Fischer und sein Team anbieten. Außerdem kümmern sie sich bei Bedarf um eine passgenaue Finanzierung.